Gemütlicher und unterhaltsamer Familiensonntag
Bei herrlichem Sonnenschein und lustigen Schönwetter-Wölkchen am blauen Himmel begrüssten sich die Jodlerinnen und Jodler mit ihren Partnern und Familien auf dem Parkplatz in Sirnach. Schnell wurden Fahrgemeinschaften gebildet und die Reise konnte losgehen. Der traditionelle Familiensonntag führte nach Libingen in die Rösslischür von Luzia und Josef Brand-Hollenstein. Das Programm «Trychlen und Glocken im Alpenraum» und «Hebamme im Wandel der Zeit» machte neugierig.
Nach der Begrüssung durch Köbi Sturzenegger wusste Josef Brand einiges über Libingen und Umgebung zu berichten, lud dann aber die Gäste in «sein Reich» ein. Kuh-, Kälbchen- und Geissen-Glocken in verschiedensten Formen, Grössen, Herkunft, Klangfarben, Verzierungen, mit einfachen oder herrlich geschmückten Riemen, dünnere Modelle geschmiedet, dickere gegossen. Eine überwältigende Vielfalt, denn, so Josef Brand, nicht jede Glocke passt zu jeder Kuh. Schmunzelnd stiess er zwei, drei Glocken an und stimmte dazu einen Jodel an. Das liessen sich die Sirnacher nicht zweimal sagen, stimmten mit ein und schon hallten wunderbare Klänge durch die Räumlichkeiten. Auf den Balken in der Ausstellung reihten sich überall geschnitzte Kühe aneinander und hielten dem «schweren» Glockenbild eine Leichtigkeit entgegen. Was im Erdgeschoss schon unzählig schien, wurde im oberen Stockwerk noch übertroffen. Ein reicher Schatz für den Sammler, eine Augenweide für die Besucher.
In Mitten der vielen Glocken standen Kinderwagen und Bettchen aus längst vergangener Zeit. Daran vorbei führte der Weg ins Hebammen-Museum. Luzia Brand wusste Interessantes aus ihrem Leben, als Hebamme zu erzählen. In dritter Generation ist dieser Beruf eine Erfüllung. Schon als kleines Mädchen hatte sie der Hebammen-Koffer ihrer Mutter in seinen Bann gezogen. Trotz der damals kaum mehr vorstellbaren, strengen Arbeit bei den Hausgeburten, hat Luzia Brand ebenfalls diesen Beruf gewählt und auch ihre Tochter hat wiederum die Geburtshilfe zu ihrer Aufgabe gemacht. Fein säuberlich hat Luzia Brand die alten Instrumente, Hilfsmittel und Gegenstände aufgestellt oder in Vitrinen präsentiert. Dazu hörten die Besucher einige unvergessliche, lebendig erzählte Geschehnisse aus ihrer Berufszeit. Der Wandel von den Haus- zu den Spitalgeburten und zu verschiedenen Gebär-Möglichkeiten bewertete Luzia Brand als eine gute Sache.
In der Zwischenzeit wurde auf dem grossen Tisch ein feiner Apéro bereitgestellt. Christa Sturzenegger war die «gute Fee», die den selbstgebackenen Zopf in verschiedenster Geschmacksrichtung offerierte. Dazu liess man sich gerne ein Gläschen Wein oder eine fruchtige Erfrischung schmecken. Herzlichen Dank für den feinen Snack. Mit Juz und Jodel und dem «En gschänkte Tag» verabschiedete sich die Sirnacher Jodlerfamilie von Josef und Luzia Brand. Im Rucksack befanden sich nun nicht nur das Mittagessen, sondern auch viele neue Eindrücke.
Vorbei an bunt blühenden Wiesen und sattgrünen Weiden führte der Weg zur Grillstelle Taamühle. Das historische Gebäude und ein rauschender Wasserfall hiessen die Gäste willkommen. Präsident Ernst Sturzenegger bekundete seine Freude über die rege Teilnahme von Gross und Klein, von Familien mit ihren Kindern. Der Dank aller geht an Doris und Sämi Schenk sowie an Sabrina und Sascha Stäheli. Durch ihren Einsatz waren Tische und Bänke bereit, Sonnenschirme spendeten Schatten, beim Grillplatz brannte schon ein Feuer und Getränke aller Art warteten auf durstige Kehlen. Man liess sich die feinen Grilladen schmecken und genoss dazu ein Glas Reben-, Hopfen- oder Apfelsaft. Mit Jodelliedern wurde das gemütliche Beisammensein untermalt. Das gesungene Dankeslied galt aber nicht nur Ernst für den gespendeten Kafi Lutz. Ein ganz spezielles Dankeschön gebührte Köbi Sturzenegger und Alois Notter für die Organisation, für die Wahl dieses schönen Ortes «Taamühle».