Gelungene Jodler-Unterhaltung zum Motto «Gsuecht wird…»
Jodellieder und Alphornklänge, Freunde und Gleichgesinnte treffen, zusammensitzen und diskutieren und den musikalischen Hochgenuss und die witzigen Pointen geniessen. Das und mehr bot der Besuch der Jodler-Unterhaltung 2024. «Gsuecht wird…. – war es der «Gwunder» auf das, was gesucht wird, dass so viel Publikum den Weg in den Dreitannensaal fand? Der Jodelclub Sirnach konnte sich einmal mehr über das Interesse und die Sympathie der zahlreichen Besucher freuen. Wieder haben fleissige Hände den Saal bunt und einladend dekoriert und damit einen herzlichen Willkommensgruss an die vielen Gäste gerichtet. Das prächtige Bühnenbild versprach einiges und die vielen kleinen und grossen Herzen liessen unwillkürlich an Liebe denken – Gsuecht wird… Die flinken Serviceleute hatten viel zu tun, denn überall dort, wo das «Durscht»-Täfeli erhoben wurde, war wohl Mangel an Flüssigem.
Die musikalische Eröffnung übernahmen die Alphorngruppe Hochwacht und Fahnenschwinger Josef Appert. Lautstark erinnerte Doris den etwas müden Sämi an die Jodelprobe im Schulhaus Grünau und nach einigem Hin und Her schwang sich dieser aufs Velo und radelte – laut Videoaufnahmen auf der Leinwand – in halsbrecherischem Tempo ins Probelokal. Nach herzlichen Begrüssungs- und Dankesworten von Präsident Ernst Sturzenegger waren die Sirnacher Jodlerinnen und Jodler bereits in der Jodelprobe. Auf Wunsch von Geburtstagskind Kurt wurde von Dirigentin Heidy Gerber der „Geburtstagsjutz“ angestimmt. Sämi, ausser Atem, nervös wegen der Frauen, handicapiert wegen seines Gebisses, aber gern mit dabei, als der Club in «Bergerinnerige» schwelgte und mit dem «Spenderlied» dankte. Bevor sich Jodler Thomas mit Sämi übers Heiraten und «Buur ledig suecht…» unterhielt, ertönten die feinen Stimmen der «Jodlersterne» – fünf junge Frauen, die ihre schönen Stimmen einst im Kinder-Jodelchörli bei Irma Schatt geschult haben.
Jana und Martina mit Bass und Schwyzerörgeli verstanden es bestens, die kleine Pause für den Szenen-Wechsel musikalisch zu verkürzen und mit dem Lied «Chüerglüt» versetzten die Jodlerinnen und Jodler auch das Publikum auf den Bauernhof. Die Bauersleute Margrit und Hausi möchten sich zur Ruhe setzen und den Hof an die Tochter Brigitte übergeben. Also muss ein Mann her. Schwierig – eine Glatze, grosse Ohren, einen Ranzen kann er haben, aber schöne muss er sein. Das bekräftigte die Jodlerfamilie bildlich und gesanglich. Option: Sämi.
Obwohl immer noch Heiratsfragen offen waren, wurde es in der grossen Pause nicht langweilig. Die wunderbare Tombola lockte mit grosszügigen Preisen zum Lösli-Kauf, der Duft aus der Küche versprach ein feines Rindsgulasch mit Kartoffelstock, die Grillglut hielt feine Würste heiss und das verführerische Kuchenbuffet liess keine Wünsche offen.
«Jo d`Zyte händ sich gänderet» sangen die Jodlerinnen und Jodler und deuteten dabei auf die moderne «Bommers Future Farm» hin. Grossbäuerin Martina rief auf ihrem Handy nochmals die vielen Sponsoren für den grossen Muni und zugleich Delegationen von befreundeten Chören auf. Christa, Managerin bei «Bauer ledig sucht», erkundigte sich bei Martina betreffend ihre Wahl aus dem Männerkatalog – Markus. Er zu alt, sie zu jung, oder umgekehrt, das ist die Frage. Bis der Vermittler Marco Fritsche auftauchte, führte der Jodelclub die leuchtenden Herbstfarben mit dem Lied «Herbstwald» vor Augen. Marcos Besuch beim Auserwählten – per Video auf der Leinwand – zeigte die Aufregung und die Vorfreude von Markus. Bestens vorbereitet und mit einem neuen modernen Roboter wird er zur Hof-Woche erscheinen. Die Worte der Kleinformation beim «Silo-Balle-Blues» passten sehr gut.
Mit Koffer und Roboter, mit Hoffnung und Einsicht, mit Schummeln und der Wahrheit wurden sich die beiden einig. Als dann die fünf verschwiegenen «Töchter» ein feines Jodellied vortrugen, die Alterszahlen in die richtige Reihe gestellt wurden und die Wahrheit ans Licht kam, war es höchste Zeit für das Hoffest.
Alphornklänge eröffneten den Schlussreigen, Jana und Martina Bommer und Simon Widmer spielten zum Tanz auf für das frischverliebte Pärchen Brigitte und Sämi und das Lied des Jodelclubs «Das cha nur Liebi sy*» brachte das Ganze auf den Punkt. Mit tosendem Applaus bedankten sich die Gäste bei den Akteuren vor und hinter der Bühne und den Jodlerinnen und Jodlern.
Lang war die Liste der Helferinnen und Helfer, auf die er sich immer wieder verlassen kann, und überaus herzlich die Dankesworte von Präsident Ernst Sturzenegger. Gross die Freude über die riesige Besucherzahl, mit der Wertschätzung und Sympathie dem Jodelclub Sirnach entgegengebracht wurde. «Dä Zwisler» erklang und beendete das unterhaltsame Abend-Programm. Für den anschliessenden Tanz spielten am Freitag die Goldlochbuebe aus Goldingen und am Samstag die Örgeli-Fätzer aus dem Toggenburg. Der Wunsch für eine gute Heimreise und ein Wiedersehen nahmen die Besucher gerne an, aber ohne Zugabe wollten sie die Jodlerinnen und Jodler nicht gehen lassen. Dirigentin Heidy Gerber versprach den «Steinmandli-Jutz» unter der Bedingung, dass das Publikum mitsingt. Gesagt, getan – ein schöner, stimmungsvoller Abschluss.